Du hast die Wahl!

Wir von POSITHIV HANDELN fordern ein gesellschaftliches Klima, in dem Menschen, die mit HIV leben, moralisch nicht abgewertet werden, weil sie mit negativ besetzten Eigenschaften in Verbindung gebracht werden. Ein Klima, in dem Menschen auch bestärkt werden, einen HIV-Test zu machen und über ihren HIV-Status reden zu können, ohne Furcht vor Diskriminierung und Stigmatisierung.

Wir fordern ein Klima, in dem Sexualität, Rausch und Lebensstile, die nicht der angeblichen Norm entsprechen, selbstverständlich gelebt werden können.

POSITHIV HANDELN steht für Solidarität, Vielfalt und Demokratie. Demokratie und freie Meinungsäußerung zu fordern ist deshalb unsere Wahl! Entscheide Dich! Für eine offene Gesellschaft! Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung! Für Vielfalt und Akzeptanz! Du hast die Wahl!

Wenn du mit uns beim ColognePride mitlaufen willst, dann kannst du dich unter posithivcare.de anmelden.

Mit oder ohne: Du hast die Wahl!

Die meisten Menschen finden Sex toll: zu zweit, mit mehreren, monogam oder mit wechselnden Partner*innen. Egal ob hetero- oder bisexuell, schwul oder sonst wie. Und das soll auch so bleiben. Vor HIV kann ein Kondom schützen.

Und übrigens: Wir können auch ohne. Und zwar dann, wenn HIV- Positive unter wirksamer Therapie sind, die die Vermehrung des Virus dauerhaft unterdrückt, und im Blut kein HIV mehr nachweisbar ist. Man spricht dann von einer Viruslast unter der Nachweisgrenze. Studien haben ergeben, dass eine gut wirksame HIV-Therapie mindestens genauso zuverlässig vor der Übertragung von HIV schützt wie Kondome. In diesem Fall ist also auch Sex ohne Kondom Safer Sex. Absolute Sicherheit gibt es in beiden Fällen nicht, denn auch beim Kondomgebrauch kann etwas schiefgehen.  Aber beide Methoden haben eine sehr hohe Schutzwirkung.  Eine Voraussetzung dafür ist allerding auch, dass die Menschen um ihre HIV-Infektion wissen und dann entscheiden können, mit einer Therapie zu beginnen.

Wir fordern ein gesellschaftliches Klima, in dem Menschen mit HIV moralisch nicht abgewertet werden, weil sie mit angeblicher Verantwortungslosigkeit, ausschweifender Sexualität und Rausch in Verbindung gebracht werden. Ein Klima, in dem Menschen auch bestärkt werden, einen HIV-Test zu machen und über ihren HIV-
Status reden zu können, ohne die Furcht, stigmatisiert und diskriminiert zu werden.

Die Verantwortung liegt bei dir: Du hast die Wahl!

In Deutschland werden immer noch HIV-positive Menschen vor Gericht verurteilt, nachdem es beim Sex zu einer HIV-Übertragung gekommen ist. Auch wenn nur die Möglichkeit einer Übertragung bestand, kann dies zu einer Verurteilung führen. Vor Gericht wird man jedoch nicht für eine HIV-Übertragung verantwortlich gemacht, wenn man nicht wusste, dass man HIV-positiv ist und es beim Sex zu einer HIV-Infektion kam. So lange die Rechtsprechung noch so ist, müssen HIV-Positive auf den Gebrauch von Kondomen bestehen oder ihre Partner*innen über ihre Infektion informieren.

Die Verantwortung zum Schutz vor HIV wird immer noch allein positiven Menschen zugewiesen. Dies lässt jedoch vergessen, dass jed*r für den eigenen Schutz vor HIV verantwortlich ist, unabhängig von der Kenntnis oder der Annahme des eigenen Status und des Status anderer.  Verantwortung ist aber nicht teilbar! Einvernehmlicher Sex kann und darf nicht strafbar sein. Grundsätzlich nicht!
Wir begrüßen, dass mittlerweile die Rechtsprechung in dem einen oder anderen Urteil die medizinischen Fakten anerkennt und Schutz durch Therapie als Schutzstrategie vor HIV bewertet.

Wir fordern das Ende der Kriminalisierung von Menschen mit HIV und Aids und plädieren dafür, dass die Rechtsprechung zukünftig bei einvernehmlichen sexuellen Handlungen die Übertragung und die Exposition von HIV nicht mehr als Straftatbestand bewertet und HIV-Positive wegen versuchter oder gefährlicher Körperverletzung verurteilt werden können.

Mehr Wissen über HIV in der Allgemeinmedizin: Informier dich! Du hast die Wahl!

Für Menschen mit HIV ist es von deutlich größerem gesundheitlichem Vorteil, die antiretrovirale Therapie eher früher als später zu beginnen. Es gibt einen individuellen Nutzen, wenn eine HIV-Infektion bekannt ist. Sie kann dann nämlich gut behandelt werden. Es gibt in Deutschland zu viele Menschen, die sehr spät von ihrer HIV-Infektion erfahren und dadurch mitunter schwere gesundheitliche Einschränkungen haben. Das muss jede*r wissen!

Aber das müssen vor allem Medizinier*innen wissen! Leider ist bei nicht wenigen Ärzt*innen das Wissen um HIV und Aids heutzutage bisweilen immer noch unzureichend. Bei bestimmten Erkrankungen und Symptomen muss bei Untersuchungen auch ein HIV-Test angeboten werden. Es kann nicht sein, dass immer noch zahlreiche Infektionen in Deutschland erst beim fortgeschrittenen Krankheitsbild Aids diagnostiziert werden.

Wir fordern mehr Wissen über HIV in der Allgemeinmedizin und Diagnostik, damit die Zahl derer, die zu spät von ihrer Infektion erfahren, deutlich niedriger wird.

Besser arbeiten: Du hast die Wahl!

„Jeder Beruf kann auch mit einer HIV-Infektion ausgeübt werden und Ansteckungsrisiken bestehen im Berufsalltag nicht“, stellt die Landeskommission AIDS NRW fest. Eine klare, unmissverständliche Botschaft, die aber oft auf taube Ohren stößt, denn viele Menschen, die am Arbeitsplatz offen mit ihrer Infektion umgehen, sehen sich starken Vorurteilen ausgesetzt. Häufig sind Diskriminierung und Ausgrenzung die Folgen.

Im Arbeitsalltag gibt es kein Infektionsrisiko, egal ob beim Metzger oder Friseur, im Kindergarten oder im Krankenhaus. Die allgemein üblichen Arbeitsschutz- und Hygienemaßnahmen, die in einigen Berufszweigen erforderlich sind, reichen völlig aus. Menschen mit HIV müssen also bei der Aufgabenzuordnung nicht besonders behandelt werden und sie können grundsätzlich jede Aufgabe wahrnehmen. Deshalb wollen wir mehr Gelassenheit! Von Vorgesetzten sowie Kolleg*innen. Wir fordern einen vorurteilsfreien Umgang mit HIV- positiven Menschen.

Niemand wird gerne gemobbt, schon gar nicht wegen etwas, das im Job gar keine Rolle zu spielen hat. Wir wollen mehr Unterstützung und Schutz, wenn doch mal was falsch läuft oder es gar zur Kündigung kommt.

Wir wollen, dass Rechte anerkannt und angewendet werden. Mit seinem Urteil, wonach das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz auch für Menschen mit HIV gilt, hat der Bundesgerichtshof dies schon vorgemacht. Wir wollen mehr. Wir wollen eine offene und solidarische Gesellschaft, die dies auch im Alltag lebt.

Gemeinsam Veränderung schaffen: Du hast die Wahl!

Noch immer werden Menschen mit HIV und Aids diskriminiert und stigmatisiert. Noch immer stehen nicht allen HIV-positiven Menschen grundlegende medizinische Versorgung und Therapie zur Verfügung. Noch immer sind HIV-Positive in ihren Rechten eingeschränkt.

Wir kämpfen für Aufklärung und den Abbau irrationaler Ängste, damit Menschen mit HIV eine vollwertige gesellschaftliche Teilhabe erhalten. Dies ermöglicht unter anderem eine uneingeschränkte medizinische Versorgung und eine freie Entfaltung in der Arbeitswelt. Des Weiteren fordern wir einen diskriminierungs- und repressionsfreien Umgang von Staat und Gesellschaft mit HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen  ein.

Wir vernetzen uns mit Menschen, die von HIV betroffen sind. Gemeinsam mit der Aidshilfe NRW, den landesweiten Positiventreffen und der Landesarbeitsgemeinschaft bringen wir unsere Themen weiter voran. Für unsere Forderungen streiten wir. Nur durch das ehrenamtliche Engagement von Menschen mit HIV sind wir da,
wo wir heute sind!

Stark und selbstbewusst treten wir für ein selbstbestimmtes Leben mit HIV und Aids ein. Der offene Umgang mit Menschen mit HIV und ihren vielfältigen Lebensweisen muss selbstverständlich sein.  Durch unser Engagement tragen wir dazu bei, dass Menschen mit HIV in unserer Gesellschaft besser frei und offen leben können. Mach mit!

Wir wollen mehr Gesicht zeigen: Du hast die Wahl!

Wir sind Menschen mit HIV. Wir sind vielfältig in unseren Lebensweisen. Wir kommen aus allen Teilen der Gesellschaft. Wir begegnen einander, unabhängig von ethnischer, sozialer, kultureller oder religiöser Herkunft, von sexueller Identität oder von Alter.

Durch unsere Solidarität untereinander schaffen wir die Grundlage, dass jede*r ihre bzw. seine Interessen nach außen mutig vertreten kann. Im Mittelpunkt steht dabei die Akzeptanz von Menschen mit HIV in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Stark und selbstbewusst treten wir für ein selbstbestimmtes Leben mit HIV und Aids ein.
Der offene Umgang mit Menschen mit HIV und ihren vielfältigen Lebensweisen muss selbstverständlich sein.

Wir kämpfen für Aufklärung und den Abbau irrationaler Ängste, damit Menschen mit HIV eine vollwertige gesellschaftliche Teilhabe erhalten. Dies ermöglicht unter anderem eine uneingeschränkte medizinische Versorgung und eine freie Entfaltung in der Arbeitswelt.  Wir fordern einen diskriminierungs- und repressionsfreien Umgang von Staat und Gesellschaft mit HIV und Aids ein.